Einige meiner Tipps gegen die folgenden Warnsignale:

Blasenbrennen: Wenn du beim Pipimachen ein Brennen spürst, fang an, sehr viel zu trinken. Wirklich sehr viel. Je stärker das Brennen, desto mehr solltest du trinken. Als mir das einmal passiert ist, habe ich mich gezwungen, 6 Liter Brennnesseltee zu trinken. Brennnesseln sind großartig, um alles auszuschwemmen, was nicht in deinen Körper gehört. Ein anderes Mal ist es mir in Asien passiert, wo es keine Brennnesseln gab. Ich habe herausgefunden, dass es auch mit Bambus funktioniert. Und es hat funktioniert! (In den meisten Gegenden der Welt gibt es entweder Brennnesseln oder Bambus nicht allzu weit entfernt, also bist du meistens auf der sicheren Seite. Achte nur darauf, die Pflanzen etwas abseits vom Weg zu sammeln – wegen Hundeurin – und wasche das geerntete Grünzeug gründlich.) Wenn es allerdings schon zu spät ist und sich die Bakterien gemütlich eingenistet haben, musst du sofort zu deiner Ärztin oder deinem Arzt. Dann sind Antibiotika wichtig, um zu verhindern, dass die Eindringlinge weiter nach oben zu den Nieren wandern.

Husten: Schneide eine Zwiebel klein und bedecke sie mit Honig oder Rohrzucker. Lass das Ganze eine Weile ziehen, am besten über Nacht. Am nächsten Morgen hast du einen selbstgemachten Hustensaft. Nimm davon alle zwei Stunden einen Löffel (schmeckt gar nicht schlecht). Die karamellisierten Zwiebeln kannst du später sogar noch zum Kochen verwenden. Kombiniere dieses Hausmittel am besten mit etwas Thymian- oder Holunderblütentee.

Erkältung / Schnupfen: Fülle einen Topf mit viel Kamille (etwa 4–5 Teebeutel oder 4–5 gehäufte Löffel lose Kamille). Gib etwas Wasser dazu und bring alles zum Kochen. Lass es ein paar Minuten köcheln, stelle den Topf dann auf den Tisch und nimm ein großes Handtuch. Beuge deinen Kopf über den Kamillentee und lege das Handtuch über Kopf und Topf. Atme den Dampf 15–20 Minuten lang ein. Das hilft nicht nur sehr gut gegen Erkältungssymptome, sondern ist auch wunderbar für die Haut und unglaublich entspannend. Zusätzlich solltest du so viel Tee wie möglich trinken, am besten mit Honig und Ingwer.

Augenentzündung / Gerstenkorn: Bereite Kamillentee zu und benutze den Teebeutel danach, um ihn sanft auf das betroffene Auge zu legen. Über dem Waschbecken kannst du den restlichen Tee aus dem Beutel ausdrücken, um das Auge damit vorsichtig auszuspülen.

Menstruationsschmerzen: Tee aus Frauenmantel (auch Lady’s Mantle genannt) und/oder Mönchspfeffertee.

Mücken- oder Brennnesselstich: Nimm etwas Spitzwegerich, zerdrücke ihn in den Händen, gib etwas Spucke dazu und drücke die Masse direkt auf den Stich.

Sonnenbrand: Aloe Vera.

Hals / Halsschmerzen: Trinke Ingwertee (am wirkungsvollsten, wenn du den Ingwer reibst und eine Weile kochen lässt). Auch Nelken sind großartig – eine zu kauen ist zwar intensiv, aber sehr effektiv. Ebenfalls hilfreich ist ein Löffel Honig mit einem Stück rohem Ingwer, das du langsam kaust. Wenn nach vielen Teesessions Ingwerreste übrig bleiben, kannst du den Ingwer in Rohrzucker oder Honig karamellisieren – eine Art gesunde kleine Süßigkeit. Außerdem habe ich für solche Fälle immer ein Spitzwegerich-Hausmittel zu Hause (Rezept siehe unten).


Vorbeugung / Stärkung des Immunsystems

Morgenritual: Im Herbst, zur Vorbereitung auf den Winter, setze ich eine kleine Mischung aus Apfelessig (am besten ungefiltert) und vielen „antibiotischen“ Zutaten an. Im Grunde kommt alles rein, was ich gerade finde – meistens frischer Ingwer, Kurkuma, getrocknete Chili, ein Lorbeerblatt, eine geschnittene Zwiebel, 3–4 Knoblauchzehen, Kardamom und Nelken.

Das Ganze lasse ich mehrere Wochen in einem Glas ziehen. Wenn es so weit ist, siebe ich den Essig ab und fülle die Flüssigkeit – ohne die festen Bestandteile – wieder ins Glas zurück. Ein Löffel davon jeden Morgen gibt dem Immunsystem einen tollen Boost. Die übrigen Zutaten verwende ich zum Kochen, zum Beispiel für indische Currys oder Suppen wie Minestrone.

Ein weiteres kleines Extra am Morgen ist frisches Zitronenwasser als Vitamin-C-Kick.


Weitere Hausmittel, die ich immer zu Hause habe:

Löwenzahnhonig: Sammle im Frühling frische Löwenzahnblüten, gib sie in ein Glas und bedecke sie mit Honig oder Rohrzucker. Lass das Ganze einige Zeit (Wochen/Monate) ziehen. Heraus kommt ein wunderbares Stärkungsmittel – davon kannst du bei Schwäche oder ersten Krankheitssymptomen einen Löffel nehmen.

Knoblauch in Honig: Schäle einige Knoblauchzehen, gib sie in ein Glas mit Honig und lass alles etwa 6 Monate ziehen. Du erhältst ein sehr starkes antibakterielles Hausmittel.

Spitzwegerich in Honig: Spitzwegerich enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe – ein echtes Allround-Hausmittel, zum Beispiel gegen Mückenstiche oder kratzigen Hals. Schichte im Glas abwechselnd Spitzwegerich und Honig oder Rohrzucker (insgesamt 3–4 Schichten). Verschließe das Glas und lass es ruhen. Die Pflanzen geben Flüssigkeit ab, die ein sehr wirksames Naturheilmittel ist.